Zurück Steckdose
Wenn man die Spannung der Steckdose mit einem Oszilloskop betrachtet, erhält man nebenstehendes Bild. Die Spannung schwankt fortwährend vom positiven in den negativen Bereich und wieder zurück.
Die Steckdose wird mit Wechselspannung betrieben. Die Spannung - und damit die Stromstärke - ändert fortwährend ihre Stärke und auch ihre Richtung. Eine Periode dauert beim Wechselstrom der Steckdose 1/50 Sekunde. Die Frequenz (=Anzahl der Perioden pro Sekunde) ist also 50Hz. (Die Einheit Hz heißt Hertz.)
Die Spannungsangabe 230V ist ein Durchschnittswert, die maximal auftretenden Spannungen betragen 325V!


V O R S I C H T !

Ein Anschluss der Steckdose ist mit der Erde verbunden!


Bei einer normalen Stromquelle ist das Berühren eines Pols ungefährlich. Da aber bei der Steckdose ein Pol mit der Erde verbunden ist und wir selbst ebenfalls mit der Erde verbunden sind, sind wir immer (mehr oder weniger gut leitend) mit einem Pol der Steckdose verbunden. Bitte machen Sie sich klar:
Ihr EVU hat Sie selbst an die Steckdose angeschlossen!
Dies hat zur Folge, dass es für Sie schon beim Berühren eines Poles lebensgefährlich werden kann! Die unten stehenden Skizzen sollen dies verdeutlichen:
Gehen Sie mit der Maus auf die Skizze, damit das grüne Männchen einen Pol berührt.

Bei einer normalen Stromquelle kann beim Berühren eines Poles nichts geschehen, da Strom erst dann fliessen kann, wenn beide Pole der Stromquelle verbunden sind.
Da bei der Steckdose unser Männchen (und im Ernstfall Sie!!!) schon mit einem Pol verbunden ist, wird der Stromkreis beim Berühren eines weiteren Pols geschlossen.
Besonders gefährlich ist dies in Räumen, in denen ein gut leitender Kontakt zur Erde besteht, z.B. in Bad oder Küche über die Wasserleitungen. Aber auch die Rohre der Zentralheizung sind gut leitend mit der Erde verbunden.
Als aufmerksamer Leser haben Sie sicher bemerkt, dass unser grünes Männchen nicht immer einen Schlag bekommen muss, wenn es an einen Pol der Steckdose gerät: Berührt es den Pol, mit dem es sowieso schon verbunden ist, geschieht natürlich nichts.
Um die Gefahren des elektrischen Stroms zu begrenzen, sind einige technische Vorkehrungen getroffen worden:

Um jeweils den Fehlerfall auszulösen, gehen Sie mit der Maus auf die Grafik.

Bei der Schutzisolation wird das Gerät derart mit nicht leitendem Material ummantelt, dass ein Kontakt mit stromführenden Teilen ausgeschlossen werden kann.
Bei Geräten mit Metallgehäusen ist ein Schutzleiter (S) nötig. Über dieses dritte Kabel (Farbe: gelbgrün) in der Netzzuleitung wird das Gehäuse mit der Erde verbunden.
Tritt im Gerät ein Fehler auf, derart dass das Gehäuse mit "Strom" in Kontakt kommt, entsteht ein Kurzschluss und die Sicherung schaltet ab.
Der Fehlerstom-Schutzschalter, kurz FI-Schalter genannt, vergleicht die Stromstärken in den beiden Leitungen. Im Normalfall sind beide Stromstärken gleich. Wenn aufgrund irgendeines Fehlers Strom durch einen Menschen fliesst, ist die Stromstärke an Stelle 1 und die Stromstärke an Stelle 2 nicht mehr gleich. Der Fehlerstrom-Schutzschalter erkennt dies und schaltet den Strom ab.