Zurück Auge
Das Auge entwirft mit einer Linse ein Bild auf der Netzhaut. Dieses Bild wird vom Gehirn interpretiert, so dass es vollkommen egal ist, dass das Bild auf der Netzhaut auf dem Kopf steht: Das Gehirn hat gelernt, wie die Umwelt wirklich ist.
Die optische Abbildung wird dabei nicht nur durch die Augenlinse bestimmt sondern auch durch den "Glaskörper" (=Augeninneres). Auch das flüssigkeitsgefüllte Augeninnere trägt zur Lichtbrechung bei.
(Wie auch zu einem geringen Teil die Hornhaut.)
Dass das Sehen sehr viel mit der Leistung des Gehirns zu tun hat, kann man auch am Farbensehen beobachten. Mehr erfährst du darüber hier .
Die optischen Täuschungen sind eine Folge davon, dass wir mit dem Gehirn sehen. Denn das Gehirn interpretiert auch ungewöhnliches so, wie es dies vom gewöhnlichen gewohnt ist.
Ein witziges Beispiel für die "Fehlleistung" des Gehirns erhältst du, wenn du ein DIN-A4-Blatt Papier entlang der Breitseite zu einer Röhre von ca. 2 cm Durchmesser aufrollst. Jetzt hältst du diese Röhre vor ein Auge und deine andere Hand so etwa in der Mitte (oder etwas dichter am anderen Auge) an die Röhre. Was siehst du?
(Lösung hier.)
Hier gibt es weitere optische Täuschungen.
Brillen sollen Augenfehler korrigieren. Eine weit verbreitete Fehlsichtigkeit ist die Kurzsichtigkeit.
Hier ist der Augapfel etwas zu groß geraten, so dass die Brennweite der Augenlinse etwas zu "kurz" ist.
Dieser Fehler kann mit einer Brille mit Konkavlinsen korrigiert werden.
(Wenn du mit der Maus auf die Grafik gehst, wird eine Brille den Fehler korrigiern.)
Wer (stark) kurzsichtig ist, sollte mindestens einmal im Jahr zu einem Augenarzt gehen. Dadurch dass der Augapfel etwas zu groß ist, ist die Netzhaut etwas gespannt und es besteht die Gefahr, dass sie sich ablöst. In diesem Fall wäre die Folge Erblinden.
Bei Weitsichtigkeit ist es gerade anders herum, der Augapfel ist zu kurz, so dass der Brennpunkt der Augenlinse zu "weit" entfernt liegt.
(Wenn du mit der Maus auf die Grafik gehst, wird eine Brille den Fehler korrigiern.)
Beachte, welche Art von Linsen bei einer Brille für Kurzsichtigkeit und bei Weitsichtigkeit verwendet wird.
Es gibt noch viele weitere Augenfehler. Zum Beispiel muss der Augapfel nicht in alle Raumrichtungen gleich falsch sein, dann braucht man Linsen als Brillengläser, die in verschiedenen Richtungen verschiedene Brennweiten haben.
Bei der Altersichtigkeit kommt ein weiterer Aspekt zum Tragen.
Das Auge funktioniert ja so ähnlich wie ein Fotoapparat. Dort wird die Entfernungseinstellung durch Ändern des Abstands zwischen Linse und Film gemacht. Das Auge macht diese Entfernungseinstellung so, dass es den Abstand zwischen Augenlinse und Netzhaut gleich lässt (wäre auch komisch anzusehen, wenn die Augen raus- oder reinfahren würden) dafür aber die Krümmung der Augenlinse verändert (und damit deren Brennweite).
Wie die Muskeln die Augenlinse verkrümmen kannst du selbst spüren, wenn du deinen Finger fixierst und ihn langsam näher an das Auge heranbringst. Strenge dich an, den Finger auch noch in sehr kleinem Abstand scharf zu sehen. Du wirst spüren, wie diese Muskeln im Auge (=Ziliarmuskeln) arbeiten.
Nun ist es aber so, dass die Verformbarkeit der Linse im Laufe des Alters nachlässt. Wenn die Muskeln die Augenlinse nicht mehr genügend verformen können, muss eine Brille helfen. Der ältere Mensch benötigt eine Lesebrille.
War vorher schon eine Fehlsichtigkeit vorhanden, dann braucht man eine Mehrstärkenbrille, die für den Fernbereich (=oberer Teil des Brillenglases) eine andere Brennweite wie für den Nahbereich (=unterer Teil des Brillenglases) hat.